Der billige Hund...

lesen Sie hier die traurige Geschichte von Lea...

...einem Hund, der von einem Hundehändler stammt!

 

Ich weiß nicht mehr, wo ich geboren bin. Es war eng und dunkel und nie spielte ein Mensch mit uns. Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell, aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur wenig Milch für mich, meine Brüder und Schwestern. Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben.

Als sie mich von meiner Mama wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig. Meine Milchzähne waren kaum durchgestossen und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht.

Arme Mama, es ging ihr sehr schlecht.

Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten und dass das Geschrei meiner Schwester und mir Ihnen auf die Nerven ging. So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht. Wir kuschelten uns aneinander und fühlten, wie wir beide zitterten, ohnmächtig vor Angst.

Niemand kam, um uns zu trösten.

All die seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche, wir sind in einem PETSHOP, einem Laden, wo es viele Tiere gibt

Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen.

Wir hörten auch das Wimmern von anderen Welpen. Meine Schwester und ich drücken uns eng zusammen in dem kleinen Käfig.

Manchmal kommen Menschen uns anzuschauen, oft ganz kleine Menschen, die sehr fröhlich aussehen, als wollten sie mit uns spielen.

Tag um Tag verbringen wir in unserem Käfig.

Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch, um uns zu begutachten. Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun uns weh.

Oft hören wir die Leute sagen: "OH, sind die aber süß, ich will eines haben" aber dann gehen die Leute wieder fort.

Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben.

Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt, wie das Leben aus ihrem dünnen Körper gewichen ist.

Als die Händler sie am Morgen aus dem Käfig nehmen, sagen sie, meine Schwester sei krank gewesen und ich solle verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme. Niemand beachtet mein leises Wimmern, als mein kleines Schwesterchen weggeworfen wird.

Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft!

Jetzt wird alles gut!

Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für MICH entschieden haben.

Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen.

Ihr Vater und ihre Mutter sagen, ich sei ein ganz süßes und braves Hündchen.

Ich heiße jetzt "Lea".

Ich darf meine neue Familie sogar abschlabbern, das ist wunderbar. Sie lehren mich, was ich darf und was nicht, passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe.

Nichts will ich mehr, als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen.

Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mich schauderte. Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte, es wäre ok, dann entspannte ich mich.

Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen.

Sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von Herzfehlern. Er sprach von wilden Züchtern und Hundehändlern und dass meine Eltern sicherlich nie gesundheitlich getestet worden seien.

Ich habe nichts von alledem begriffen, aber es war so furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen.

Jetzt bin ich 6 Monate alt.

Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber mir tut jede Bewegung schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie weg. Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem Mädchen spielen will. Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht.

Vater und Mutter sprechen über mich.

Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen.

In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es "genetisch" und "nichts zu machen".

Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht.

Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je.

Ich konnte nicht einmal aufstehen um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerzen. Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam. Was ist denn nur los?

War ich böse? Sind sie am Ende böse auf mich?

Nein, nein, sie liebkosen mich ja  so zärtlich.

Ach wenn nur diese Schmerzen aufhörten!

Ich kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchen ablecken, aber wenigstens erreiche ich ihre Hand.

Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst.

Die Menschen weinen in mein Fell. Ich fühle, wie sehr sie mich lieben.

Mit Mühe schaffe ich es ihre Hand zu lecken.

Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich und ich empfinde etwas weniger Schmerzen.

Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich...

Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit.

Ein Traum, ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer großen, grünen Wiese. Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Frieden und Glück.

So sage ich meiner Menschenfamilie "Auf Wiedersehen" auf die einzige, mir mögliche Weise, mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln.

Viele Jahre wollte ich mit euch verbringen, es hat nicht sein sollen.

Stattdessen habe ich euch viel Kummer gemacht.

Es tut mir leid, ich war halt nur Händlerware.

 

 

"LEA" 1999 J. Ellis bewilligte Übersetzung von E. Wittwer

                                      Dieser Text darf und soll weiter verbreitet werden

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Warum?


Du hast in meine Augen gesehen,

da war es schon um dich geschehen,
Du hast mich mit nach Hause genommen,
ich bin ganz neugierig mitgekommen.
Du hast mich stolz spazieren geführt,
die Bewunderung der Passanten gespürt.
Du hast mit mir getobt und gespielt,
und dich eine Weile glücklich gefühlt.

Dann hab ich auf den Teppich gemacht.
Da hast du nicht mehr so freudig gelacht.
Dann musstest du fort, ich weiß nicht wohin,
ich hab nur gespürt, wie lästig ich bin.
Dann wurde ich größer, dir fehlte die Zeit,
ich wollte zwar brav sein, doch bald gab es Streit,
dann hab' ich vor Frust die Möbel zerkaut,
das war dir zuviel, und du wurdest laut.

Du hast von Erziehung und Härte gesprochen,
und ich habe Deinen Zorn gerochen.
Du hast mich verbannt aus deinem Haus,
aus dem Zwinger kam ich nur noch selten raus,
Du hast mir Futter und Wasser gegeben
und gedacht, das sei genug für mein Leben.
Du hast ein neues Spielzeug gefunden -
hattest die Nase voll von uns Hunden.

Dann wurde ich krank, lag einsam im Stroh,
ich dachte, mein Herz wird nie wieder froh.
Dann hast du bei mir nicht mehr sauber gemacht,
mir nur noch meinen Fressnapf gebracht.
Dann hab' ich gewusst, bald ist es vorbei,
denn niemand hört meinen stummen Schrei.
Dann ging ich hinüber, weit von dir fort,
an einen neuen, besseren Ort.

Es bleibt nur ein trauriger Blick zurück.
Soviel Leid für ein klein wenig Glück?
Ich frage dich, warum liebtest du mich?
Ich war doch nur ein Spielzeug für dich.
Du hast mich gewollt, du hast mich bekommen,
du hast mir mein ganzes Leben genommen.

Warum liebtest du mich? Hast mich niemals begriffen.
Hast auf all meine Gefühle gepfiffen.
Dein Herz ist kalt, wird niemals warm.
Bei all dem Spielzeug bist du - arm...

(Autor unbekannt)

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Zehn Wünsche eines Hundes an den Menschen:




 Mein Leben dauert zehn, vielleicht auch zwöf Jahre. Deshalb schmerzt mich jede Trennung von Dir. Denke daran, ehe Du mich zu Dir nimmst.

 Gib mir genügend Zeit zu verstehen, was du eigentlich von mir willst.

 Ich lebe von Vertrauen, das Du in mir erwecken musst. 

Sei nicht lange böse mit mir und sperre mich nicht zur Bestrafung ein. Du hast genügend Abwechslung, hast Dein Vergnügen, Deine Arbeit, Deine Freunde. Ich habe nur Dich! 

Es macht mir unbeschreibliche Freude, wenn du mit mir sprichst. Den Sinn Deiner Worte werde ich nie verstehen, aber Deine Stimme, die sich zu mir wendet. 

Was immer Du mir antust, ich werde es nie vergessen! 

Ehe Du mich schlägst, denke daran, dass ich der Stärkere bin und ich Dich mit einem Biss töten könnte, dass ich aber keinen Gebrauch davon mache. 

Ehe Du mich unwillig anbrüllst, mich bockig oder faul nennst, dass mich vielleicht ungeeignetes Futter quält, dass Du mir gabst, ich vielleicht der brennenden Sonne zu lange ausgesetzt war oder ein verbrauchtes Herz habe. Bedenke auch dies. 

Besonders wenn ich alt werde, kümmere Dich um mich. Auch Du wirst einmal alt werden!

 Gehe jeden Weg mit mir, auch das letzte Stück! Sage nie: "Ich kann das nicht mit ansehen" oder "Es soll in meiner Abwesenheit geschehen"... Alles ist leichter für mich... alles! ... wenn Du bei mir bist!

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Brief eines Welpen:                         


Heute bin ich gestorben.

Ihr habt genug von mir gehabt.

Ihr habt mich in ein Tierheim gebracht. Es war überfüllt.

Wahrscheinlich bin ich unter einem unglücklichen Stern geboren.

Jetzt liege ich in einem schwarzen Plastiksack.

Mein Halsband, was zu klein war und auch schmutzig, hat die Frau,

die mich auf das ewige Jagdfeld geschickt hat, abgenommen.

Das, und die kaum benutzte Leine, die ihr hier gelassen habt,

wird ein anderer Welpe bekommen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre,

wenn ich den Schuh nicht zerkaut hätte ?

Ich wusste nur, dass es Leder ist und es lag vor mir auf dem Boden.

Ich wollte nur spielen. Ihr habt vergessen, mir Hundespielzeug zu

kaufen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre,

wenn ich stubenrein gewesen wäre ?

Ihr habt meine Nase da hinein gedrückt.

Ich verstand es nicht. Es gibt doch Bücher und Schulen,

wo man lernen kann, wie man Welpen so etwas beibringt.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre,

wenn ich keine Flöhe in die Wohnung geschleppt hätte ?

Aber ohne Mittel kann man sie nicht loswerden.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre,

wenn ich nicht gebellt hätte ?

Aber ich habe doch nur gesungen:

Ich bin da, ich bin da, ich bin erschrocken und so einsam.

Ich möchte Euer bester Freund werden !

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre,

wenn ich Euch erfreut hätte ?

Aber wenn Ihr mich schlagt, wie kann ich Euch da erfreuen ?

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre,

wenn Ihr mich gelehrt hättet, mich richtig zu benehmen ?

Nach der ersten Woche habt Ihr keine Zeit mehr für mich gefunden.

Ich habe den ganzen Tag auf Euch gewartet.

Heute bin ich gestorben.



Euer Welpe

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Liebes Herrchen,

am Morgen bist Du sehr früh aufgestanden und hast die Koffer gepackt. Du nahmst meine Leine - was war ich glücklich!!! Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub - HURRA! Wir fuhren mit dem Wagen und Du hast am Straßenrand angehalten, die Tür ging auf, und du hast einen Stock geworfen. Ich lief und lief, bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte. Aber als ich zurückkam, warst du nicht mehr da! In Panik bin ich in allen Richtungen gelaufen, um Dich zu finden aber vergebens! Ich wurde immer schwächer von Tag zu Tag. Ein fremder Mann kam, legte mir ein Halsband um und nahm mich mit. Bald befand ich mich in einen Käfig und wartete dort auf Deine Rückkehr. Aber Du bist nicht gekommen! Dann wurde der Käfig geöffnet. Nein, Du warst es nicht - es war der Mann, der mich gefunden hat. Er brachte mich in einen Raum - es roch nach Tod. Meine Stunde war gekommen...


Geliebtes Herrchen, ich will, daß Du weißt, daß ich mich trotz meines Leidens, das Du mir angetan hast, noch stets an Dein Bild erinnere. Und falls ich noch einmal auf die Erde zurückkommen könnte - ich würde auf dich zulaufen, denn
ICH HATTE DICH LIEB!!!

(Autor unbekannt)

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Warum hast Du mir das Angetan?

 

Was habe ich Dir getan, um so bestraft zu werden?

Ich verstehe das nicht.. War immer lieb zu Dir.. Doch Du hast mich geschlagen und misshandelt..

Warum?

War ich für Dich nur eine Ware? Aber ich bin doch auch ein Lebewesen, das Gefühle und Schmerzen empfindet..

Als ich geboren wurde war meine Mami da, alles war so schön und ich wurde geliebt..

Doch plötzlich kam mein Herrchen und hat mich in's Auto gesetzt und ist mit mir davon gefahren, meine Mami ist hinter uns hergerannt, sie hatte so traurige Augen..

Ich wollte zu ihr hingehen, doch wir sind immer weiter gefahren, bis ich meine Mami nicht mehr sah..

Mein Herrchen sagte, dass er mich nicht gebrauchen kann, und hat mich weit weg von Zuhause aus dem Auto geworfen.. Ich war so alleine, habe die ganze Nacht geweint, wollte zu meiner Mami und mich in ihren weichen Pelz kuscheln.. Doch ich habe mein Zuhause nicht gefunden, bin gelaufen und gelaufen, bis ich vor Müdigkeit umfiel..

Ein paar Tage später kam ein Mensch und hat mich mitgenommen..

Ich habe mich so gefreut, wollte mich an mein neues Herrchen kuscheln, doch er schob mich von sich weg und legte mir ein Band um den Hals und hängte mich an eine Kette..

Warum hast Du das getan?

Ich war so unendlich traurig und ganz alleine, ich wollte spielen, rennen und so gerne wissen, was hinter dem Zaun ist, der das Haus umgibt..

Doch ich durfte es nicht erfahren, durfte niemals richtig leben..

Du warst mir überlegen, ich bekam das schmerzende Band nicht auf, das mir mein Herrchen um den Hals gelegt hat.. So vegetierte ich vor mich hin und verstand nicht warum, hing Tag und Nacht an dieser Kette..

Meine Augen waren so unendlich traurig, habe jede Nacht geweint, doch das berührte Dich nicht. Dein Herz war kalt, ich bekam nur Schläge..

Ich wünschte mir doch nur Liebe und Geborgenheit.. Doch ich habe es niemals bekommen.. Warum hast Du mich so gequält?

Heute ging es mir gar nicht gut, ich war krank und die Verletzungen von den Schlägen haben so geschmerzt, ich konnte nicht mehr..

Ich wurde so müde und plötzlich sah ich meine Mami, ja es war wirklich meine Mami, sie kam auf mich zugerannt..

Oh wie schön, ich kuschle mich in ihren weichen Pelz, spüre ihre Wärme und ihre Liebe.. Wie habe ich das vermisst, sie sagt, nun sei alles gut, und ich spüre, dass sie recht hat..

Ich bin nun im Hundeparadies, endlich erlöst von den Qualen, die Du mir angetan hast..

Und ich möchte Dir noch eines sagen:

Mensch, wach auf und denk nach, bevor Du unser Urteil fällst.. Wir haben Dir nichts getan.

 (gefunden im Internet)

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Klage eines verlassenen Hundes

Ich wünscht, jemand erklärte mir, was kann es denn wohl sein, dass man mich plötzllich ausgesetzt mit Hunger, Durst und Pein

Sie schienen doch so froh als ich eintraf als Hundekind So vieles hatt' man mit mir vor, denn ich wuchs geschwind.


Das Herrchen sagte, ich soll Freund ihm und Begleiter sein das Frauchen sagte, sie sei nun nicht mehr voll Furcht allein

Die Kinder wollten füttern mich und bürsten jeden Tag und spielen und spazierengehn, wenn ich nur bleiben mag.

Doch jetzt - der Herr hat keine Zeit und Frauchen sagt, ich schuppe...
Sie duldet mich nicht mehr im Haus, nicht mal zur Mittagssuppe.

Die Kinder gehn nicht mehr mit mir, sie sagen stets: "Jetzt nicht" Ich würd' sie ja so gerne bitten - wie? - das weiß ich nicht.

Denn alles, was ich hab, ist Treue - Ach, wüsst' ich doch, wofür? Warum sie, die mich erst geliebt, jetzt jagen vor die Tür ... 

(gefunden im Internet)

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Damals...

Eines Morgens erwachte ich mit meinen Geschwistern. Ich sah Mami da liegen, also lief ich hinüber, um mir mein Frühstück zu holen.. Mami war ganz warm und sie beleckte mich überall. Sie liebte uns sooo sehr.....

 

Damals war alles gut..

 

Dann kam ich in ein Haus mit zwei Kindern und ihren Eltern.. Ich konnte ins Haus kommen zum spielen. Sie haben mich sogar im Haus schlafen lassen.. Die Kinder rannten umher und ich bin hinter ihnen hergejagt.. Als ich noch klein war, durfte ich an ihnen hochspringen und sie sogar spielerisch beißen.. Die Familie lachte und ermutigte mich, so weiterzumachen.. Sie gaben mir viele Spielsachen, wie Socken, Schuhe und Stofftiere.. Ich hatte sooo viel Spaß...

 

Das war damals..

 

Als ich größer wurde, habe ich aus Versehen die Kinder umgerempelt.. Ich versuchte, ihnen in die Hosenbeine zu schnappen, wenn sie liefen.. Ich fand Spielzeuge wie jene, die mein Herrchen mir gegeben hat, als ich klein war.. Meine Familie war ständig böse mit mir.. Wenn ich an ihnen hochsprang, stießen sie mich mit ihren Knien zurück.. In der einen Minute haben sie mich für´s Beißen und Kauen angelacht, in der nächsten schlugen sie mich für eben diese Dinge...

 

Ich war sooo durcheinander..

 

Jetzt verbringe ich meine Tage, Stunde für Stunde, angekettet im Garten.. Niemand kommt raus und spielt mit mir.. Ich bin so glücklich, wenn sie hinauskommen, dass ich vor Freude springe und belle.. Ich verbringe meine Tage damit, den Garten in meiner Reichweite umzugraben, aber das macht mein Herrchen wütend.. Die Flöhe krabbeln überall...

 

Das macht mich verrückt..

 

Je länger ich hier draußen sitze, desto wütender werde ich.. Ich kann nicht verstehen, warum sie mich zu sich nach Hause geholt haben, nur um mich im Garten anzuketten.. Wenn meine Herrchen unzufrieden sind mit mir... Warum erziehen sie mich dann nicht? Warum haben sie mich ermutigt, zu springen und zu beißen? Die Dinge wurden nicht besser für mich.. Jetzt bin ich gefangen.. Die Leute kommen an meinen Zwinger, gucken mich an.. Ich belle sie an, aber niemand will mich.. Oh nein! Hier kommt die Frau mit der Leine.. Wohin bringt sie mich? Sie bringt mich in einen Raum.. Oh, sie mag mich... Es tat sooo gut, mal wieder umarmt zu werden.. Was ist das? Sie sticht mein Bein. Oh, ich bin sooo müde.. Was passiert mit mir? Ich schlafe jetzt....

 

(gefunden im Internet)

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"WIE KONNTEST DU NUR?"

Copyright Jim Willis 2001

 

Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen Possen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich dein Kind, und trotz einer Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich dein bester Freund. Immer, wenn ich böse war, erhobst du deinen Zeigefinger und fragtest mich "Wie konntest du nur?" - aber dann gabst du nach und drehtest mich auf den Rücken, um mir den Bauch zu kraulen.                       

 

Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, denn du warst furchtbar beschäftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an dich kuschelte und du mir deine Geheimnisse und Träume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben könnte schöner nicht sein. Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest du), und ich döste stundenlang in der Sonne, während ich auf deine abendliche Rückkehr wartete.                      

Allmählich fingst du an, mehr Zeit mit Arbeit und deiner Karriere zu verbringen und auch damit, dir einen menschlichen Gefährten zu suchen. Ich wartete geduldig auf dich, tröstete dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn du heimkamst und als du dich verliebtest.                  

 

Sie, jetzt deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich weil du glücklich warst.             

 

Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte deine Aufregung darüber. Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern. Nur dass du und deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".                  

 

Als sie aber größer waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung denn deine Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre. Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch deines Wagens in der Auffahrt.            

 

Es gab einmal eine Zeit, da zogst du auf die Frage, ob du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten über mich. In den letzten Jahren hast du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde dir ein Dorn im Auge.

Jetzt hast du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und du und sie werdet in eine Wohnung  ziehen, in der Haustiere nicht gestattet sind. Du hast die richtige Wahl für "deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich deine einzige Familie. Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und sagtest "Ich weiß, Sie werden ein gutes Zuhause für sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet auch mit "Stammbaum".                        

 

Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie "Nein, Papa! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die du ihm gerade beigebracht hattest: über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben.               

 

Zum Abschied hast du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen. Nachdem du fort warst, sagten die beiden netten Damen, du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?"

 

Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren. Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seiest du - dass du deine Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei... oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte.                       

Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte „um – Aufmerksamkeit – heischen“ unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete.                      

 

Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam, um mich zu holen und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Ein angenehm ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen.                       

 

Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede deiner Stimmungen erfühlen konnte. Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich dich vor vielen Jahren getröstet hatte.

 

Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie konntest du nur?"                      

 

Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid". Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich allein gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort.

 

Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr gegolten hatte.

Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde für immer an dich denken und auf dich warten.                                                    

Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen.

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